Drei Tage lang feilten 14 Schüler der Ludwig-Thoma-Realschule an einer pragmatischen Vision für einen Schulalltag mit Internet und digitalen Medien. Der Workshop fand im Rahmen der „WIR-Werkstatt“ statt, welche vom Büro der Kinderbeauftragten der Landeshauptstadt München organisiert wurde, und wurde von vier Mitarbeitern des MZMs geleitet. Da einige Klassen seit über einem Jahr in einem Containerbau außerhalb des Schulgebäudes ihren Unterricht haben, hat diesen Schülern seither eine Internetverbindung sowie jegliche andere Medientechnik gefehlt. Unter Anleitung der Medienpädagogen arbeiteten die Schüler heraus, welche digitalen Ressourcen ihnen am wichtigsten sind. Darüber hinaus entwickelten die Schüler drei eigene Konzepte, in denen sie weitere Aspekte ihres digitalen Alltags in den Unterricht zu integrieren suchten:
- Eine klassenweite Kommunikationsplattform, an der sowohl Schülerinnen und Schüler als auch Lehrer angemeldet sind, um sich sicher und datengeschützt über Hausaufgaben und Klasseninternes auszutauschen.
- Der Einsatz von Tablets für digitale Recherche und Aufarbeitung durch Präsentations- und Datenverarbeitungsapps. Außerdem haben sich die Schüler Gedanken zum Einsatz von Spielen im Unterricht gemacht (bspw. Minecraft im Erdkunde- oder Politikunterricht) und haben die Vor- und Nachteile verschiedener Tablet-Modelle abgewägt.
- Zukünftiges Live-Streaming des Unterrichts für abwesende Schüler. Langfristig gesehen könnte der physische Schulbesuch nicht mehr nötig sein, wodurch weniger Schulgebäude gebraucht werden und mehr Platz in Städten entstünde. Dies könnte sich positiv auf das Stadtbild und die Umwelt auswirken – der Unterricht der Zukunft?
Durch Diskussionsrunden und Hands-on-Testen der Soft- und Hardware haben sich die Schüler mit den thematisierten Medien vertraut gemacht und haben ihre Ergebnisse in einer gemeinsamen Präsentation in Form einer digitalen Medien-Collage am Freitag vor Publikum vorgeführt.