KINO ASYL

Ein Festival mit Filmen aus der Heimat von in München lebenden, geflüchteten Menschen.

 

KINO ASYL ist ein Festival mit Filmen aus der Heimat von in München lebenden, geflüchteten jungen Menschen. Das Festival wird von Kurator*innen mit Fluchtgeschichten, unterstützt von Fachleuten aus den Bereichen Festival und Medien, gemeinsam gestaltet. Jede*r hat seine eigene Geschichte. Gemeinsam wollen wir das Besondere an dieser Geschichte herausstellen und durch Filme zeigen. Menschen und Schicksale, Leidenschaft und Leid, Engagement und Liebe – das ist
unser Leben.

In einer Gesellschaft, in der Menschen aus unterschiedlichen kulturellen Hintergründen zusammenleben, ist gegenseitiges Verständnis unerlässlich. Dies ist auch das zentrale Anliegen von KINO ASYL: eine respektvolle, starke und vielfältige Zukunft zu gestalten, indem Filme aus verschiedenen Kulturen gezeigt werden und Begegnungen zwischen Menschen ermöglicht werden.

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KINO ASYL ist seit über zehn Jahren ein fester Bestandteil der Münchner Kulturlandschaft und hat sich als einzigartiges Festival etabliert. Für Münchner Filmliebhaber*innen bietet es intensive Begegnungen mit außergewöhnlicher Filmkultur sowie mit den Kurator*innen, die selbst Fluchterfahrungen gemacht haben. Diese präsentieren nicht nur ihr sorgfältig ausgewähltes Programm, sondern bringen auch ihre Perspektiven und Geschichten ein. Wir sind überzeugt, dass Vielfalt unser Leben bereichert, und jedes Mitglied unseres Teams trägt mit seiner Einzigartigkeit dazu bei. Dank unserer Kurator*innen entsteht ein Raum, in dem Unterschiedlichkeit nicht nur akzeptiert, sondern gefeiert wird. Alle, die diese Überzeugung und unsere Leidenschaft für (Kurz-)filme teilen, sind herzlich eingeladen, Teil dieses besonderen Projekts zu werden.

“Zehn Jahre KINO ASYL – ein Festival feiert Jubiläum. Insgesamt hat es schon 134 Filme aus 54 Länder nach München gebracht. Filme, die junge Erwachsene mit Fluchterfahrung kuratieren – und die uns so auf wertvolle Filme aufmerksam machen. Ich bedanke mich herzlich für die Vielfalt an Perspektiven, Kulturen und Erfahrungen, die damit in die Stadtgesellschaft getragen wurden. Allen, die KINO ASYL jedes Jahr wieder zu einem ganz besonderen Kulturereignis machen, gratuliere ich ganz herzlich.“

Anton Biebl, Kulturreferent der Landeshauptstadt München

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Ausgangssituation
Seit 2015 das „erste KINO ASYL der Welt“ dazu einlud, Filme aus aller Welt zu sehen, die von jungen Menschen mit Fluchterfahrung kuratiert und präsentiert wurden, hat sich vieles verändert. Die Mehrzahl der Kurator*innen lebt mittlerweile schon seit einigen Jahren in Deutschland. Sie haben Freundschaften geschlossen, Familien gegründet, Ausbildungs-, Arbeitsstellen und Studienplätze gefunden – sie sind hier angekommen. Ihre Flucht ist ein Teil ihrer Identität, doch das nächste Kapitel hat längst begonnen.

Dieses Ankommen spiegelt sich im Festival wieder: Die Kurator*innen und Unterstützer*innen aus unterschiedlichen Ländern mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen planen gemeinsam KINO
ASYL – und das mittlerweile alles in deutscher Sprache. Es wird gemeinsam konzipiert, organisiert und diskutiert. Einbringen ist ausdrücklich erwünscht.

Trotz aller Gemeinsamkeiten bleibt auch die kulturelle Identität und Individualität ein wichtiger Bestandteil des Festivals. Hier setzt KINO ASYL an. In jedem Land gibt es eine eigene Film- und Fernsehkultur, durch deren Sendungen und Filme man geprägt ist. Was wäre das deutsche Fernsehen ohne „Wer wird Millionär“, ein Sonntag ohne den „Tatort“, Youtube ohne „Funk“ oder das junge deutsche Kino ohne Fatih Akins „Tschick“. Aus den Ländern der Neuangekommenen kennen wir diese Kulturgüter nicht. Diese kennen zu lernen und zeigen zu dürfen ist ein großer Gewinn – für beide Seiten.

Eigene Kultur zeigen

Jede*r Kurator*in präsentiert dem Auditorium einen eigens ausgesuchten oder selbst produzierten Film und damit auch oftmals die eigene Geschichte. Dadurch erhält das Publikum Einblicke in die Filmkultur des jeweiligen Heimatlandes, aber auch Einblicke in das Leben der Menschen dort. Die Filme sind unterschiedlicher Natur. Manche regen zum Lachen, manche zum Weinen und alle zum Nachdenken und Perspektivwechsel an.

Das Festival ist so angelegt, dass die Kurator*innen auf allen Ebenen aktiv eingebunden sind. Dies wird im Rahmen von Workshops und durch Teamtreffen gewährleistet. So gestaltet das Festivalteam gemeinsam Design, Öffentlichkeitsarbeit, Trailer, Filmprogramm sowie die Präsentation der Filme, übersetzt und untertitelt diese gegebenenfalls. Auch das mögliche Rahmenprogramm mit Ausstellung, Musik und Essen wird gemeinsam kreiert.


Kompetenzen fördern
Die Kurator*innen (er)lernen, sich aktiv an der Gestaltung und Bereicherung der Kultur zu beteiligen, was eine partizipative und umfassende Integration in unsere Gesellschaft ermöglicht. Sie erlernen
einen souveränen Umgang mit Medien und erhalten eine Bühne für ihre Themen und die eigene Geschichte. Durch öffentliche Präsentation und Übersetzung steigt das eigene Selbstwertgefühl bzw. diejenigen, die sich ausgeschlossen fühlen, entwickeln Selbstvertrauen und Sprachkenntnisse werden weiter gefördert.


Direkter Einblick in die Kultur
Den Besuchenden des Festivals wird ein tiefgehender, authentischer und persönlich-reflektierter Einblick in eine für sie ansonsten verschlossene Lebenswelt ermöglicht, während die kulturbedingten Zusammenhänge und Unterschiede diskutiert werden – und in einem allgemein gemeinsamen Verständnis in unserer Gesellschaft verankert.

Sonderpreis für Projekte zur kulturellen Teilhabe

2016 hat KINO ASYL einen vom Kulturstaatsministerium ausgelobten Sonderpreis für Projekte zur kulturellen Teilhabe geflüchteter Menschen erhalten. Aus 150 Einsendungen wurden drei Preisträger ermittelt, Zitat aus der Laudatio von Ministerin Monika Grütters:

„In vielen deutschen Städten und Gemeinden versuchen Künstler und Helfer, mit kulturellen Mitteln das Zusammenleben zwischen Einheimischen und Geflüchteten zu erleichtern. Die fantasievollen Konzepte aus den Bereichen Theater, Musik, Schule und Kunst haben mich begeistert. Denn ich wünsche mir sehr, dass die Neuankömmlinge von uns allen als kulturelle Bereicherung wahrgenommen werden – und als Chance für die Zukunft Europas. Nur gemeinsam können wir Ängste und Vorbehalte überwinden.“

 

Förderpreis Münchner Lichtblicke

Im Jahr 2022 gewann das Projekt den Förderpreis Münchner Lichtblicke in der Kategorie „Projekte“. Gewürdigt wurde KINO ASYL mit folgenden Worten:

„Ziel des Festivals war und ist der kulturelle Austausch. Menschen kommen über Filme miteinander ins Gespräch, Vorurteile werden im Idealfall überwunden, anstelle von Klischees treten reale Bilder; Respekt und Toleranz werden gefördert. Dies alles wird durch eine einfache Idee ermöglicht: Junge, in München lebende Menschen mit Fluchterfahrung kuratieren und präsentieren ein Festival mit Filmproduktionen aus ihren Herkunftsländern. Sie bringen hierbei ihre eigene Identität und Individualität ein und ermöglichen den Festivalbesucher:innen einen Einblick in eine Lebenswelt, die ihnen sonst nicht zugänglich wäre.“

Lichterkette e.V.

Weitere Informationen

Benedikt Aigner

+49 176 566 13395

E-Mail: benedikt.aigner@jff.de

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