Das Thema Computerspiele ist in Politik und Gesellschaft viel diskutiert. Vor allem Sucht, Gefahren und Risiken werden thematisiert und Jugendliche scheinen allein aufgrund ihrer Spielvorlieben verdächtig. Zu den MyGames-Jugendtagungen sind deshalb Jugendliche eingeladen, um über ihre Sicht auf die Spiele und das Spielen, Motive und mögliche Spannungsfelder zu diskutieren. Die Tagungen umfassen Vorträge – auch von erwachsenen Expertinnen und Experten z.B. aus den Bereichen Gamedesign, Recht, Philosophie oder Politik –multimediale Präsentationen und natürlich Spiele.
Rückblick
Insgesamt wurden sechs Jugendtagungen an unterschiedlichen Veranstaltungsorten und mit unterschiedlichen Kooperationspartnern in München und Nürnberg durchgeführt. Drei bis vier Stunden dauerte eine MyGames-Tagung. Bereits im Vorfeld hatten sich einige Schulklassen im MyGames Lab intensiver mit der Thematik beschäftigt und sich aktiv und kreativ mit Spielen auseinandergesetzt.
Den krönenden Abschluss der Tagungsreihe bildete 2012 die Jugendtagung im Plenarsaal des bayerischen Landtags, an der 150 Jugendliche aus fünf bayerischen Städten teilnahmen. Dort präsentierten sie ihre Werke, hielten Vorträge und diskutierten mit jugend- und medienpolitischen Sprecherinnnen und Sprechern der Landtagsfraktionen über Computerspiele, ACTA und Laptopklassen. Auch das Spielen kam nicht zu knapp: Blind Pong (mit Support von Ulrich Tausend), MarioKartHistory (mit Support vom Videospielkultur e.V.), das eigens für die Tagung von einer Schulklasse designte Kartenspiel über Computerspiele World of Creative Cards und das MyGames Quiz.
Gaming als Ressource fruchtbar machen
Die Tagungen zeigten, dass es einiges an Diskussionsbedarf rund um Computerspiele gibt. Jugendliche haben ihre eigenen Fragen und Kritik an digitalen Spielwelten, eigene Ansprüche und Vorschläge zu einem versierten Umgang mit ihnen.
Computerspiele als Thema und die Tagungen als Raum für Diskussionen und Präsentationen multimedialer Werke der Jugendlichen haben sich zudem als ein prima Vehikel erwiesen, um Neues auszuprobieren: sich selbst in anderen Rollen zu erleben, Wertschätzung für eigenes Wissen und Know-How im Bereich des Gaming zu erfahren, neue Perspektiven auf Computerspiele und das Computerspielen einzunehmen, vor einer großen Anzahl Gleichaltriger zu seiner Meinung zu stehen, Moderations- und Interviewtechniken zu erlernen oder sich kreativ mit und zu Games auszudrücken.
Clips und Tools – kostenfreie Downloads für die Bildungsarbeit zum Thema Games
Einige der Ergebnisse und Erkenntnisse der Tagungen sind im Web dokumentiert.
Unter www.mygames-jugendtagung.de findet man zudem Software wie das MyGames Quiz, die Talkbox (beide unter CC-Lizenz NC-BY-SA) und Anregungen zum kreativen Umgang mit Games.
MyGames wurde in Kooperation mit dem Medienzentrum Parabol e.V. durchgeführt und von der Stiftung Deutsche Jugendmarke e.V. unterstütz.