Radio Free Europe (abgeschlossen)

Westliche Wellen – Auf den Spuren von Radio Free Europe

Ein Podcast-Projekt des Medienzentrum München und der Dein LiFE-Redaktion für Jugendliche ab 12 Jahren.

Im Zuge des Kalten Krieges nahm Radio Free Europe (RFE) am 1. Mai 1951 seinen Sendebetrieb am Rande des Münchner Englischen Gartens auf. Hinter dem antikommunistisch ausgerichteten Sender stand das US-amerikanische National Committee for a Free Europe. Die Zielgruppen des Senders waren Menschen im sogenannten Ostblock. Dort versuchten die jeweiligen Machthaber*innen die Sendungen von RFE mit Störsendern zu unterbinden, um eine Verbreitung westlichen Gedankenguts zu verhindern. Gesendet wurde dabei in knapp 20 Sprachen. Die größte Abteilung des RFE stellte die polnische Sektion Radio Wolna Europa dar, mit knapp 400 Mitarbeiter*innen. Immer wieder kam es zu Anschlägen auf den Sender selbst, aber auch auf dessen Mitarbeiter*innen. Nach dem Ende des Kalten Krieges wurde der Hauptsitz von RFE/RL 1995 von München nach Prag verlegt. Heute befinden sich in dem ehemaligen Radiosender Räumlichkeiten der Ludwig-Maximilians-Universität. In der Institutsbibliothek sind weiterhin Spuren und Einrichtungsgegenstände aus der Radio-Ära vorzufinden. Heute sendet das RFE/RL in 26 Sprachen für Hörer*innen in 22 Ländern.

Unter medienpädagogischer Anleitung recherchieren Jugendliche der Dein LiFE Redaktion (Medienzentrum München des JFF) die Geschichte des Radiosenders und begeben sich auf Spurensuche nicht nur auf dem ehemaligen Sendergelände direkt am Münchner Englischen Garten. In jeder Sendung interviewen sie zudem Zeitzeugen*innen und finden so mithilfe der Oral History neue Fakten zur Geschichte des Radio Free Europe heraus. Neben den einzelnen Podcast-Folgen wird am Projektende auch ein Video-Blog veröffentlicht, der die Recherchereise sowie die Interviews dokumentieren soll. Dabei beschäftigen sich die Jugendlichen neben den geschichtlichen Fakten des Kalten Krieges auch mit multilateralen Erinnerungspolitiken der ostmitteleuropäischen Länder. Denn die jeweiligen Zeitzeug*innen blicken auf die Geschichte des Münchner Senders aus ihrer eigenen Erinnerungs-Perspektive und ermöglichen so einen informellen Einblick in die jeweiligen Erinnerungskulturen von Polen, Ungarn, Deutschland oder der tschechischen Republik.

„Erinnerungen sind eine wesentliche Bedingung von Gesellschaft und von großer Bedeutung für die Identitätsentwicklung und die soziale Einbettung von Individuen. In Prozessen des Erinnerns werden bestehende Erfahrungen und Wissen, Deutungs- und Handlungsmuster in aktuellen individuellen, sozialen und kulturellen Bezugsrahmen relevant gemacht und realisiert. Medien sind unmittelbar und auf vielfältige Weise mit der individuellen, kommunikativ erfolgenden Erinnerungsarbeit und dem generationenübergreifenden Tradieren von kulturellem Gedächtnis verbunden (Lohmeier/Pentzold 2014).“

PODCAST-FOLGEN / VIDEO-BLOG

Folge 1: In der ersten Folge geht es zunächst um die wichtigsten und spannendsten Meilensteine in der Geschichte des Radiosenders aus dem Münchner Englischen Garten. Dazu sprachen die Redakteur*innen von Dein LiFE mit dem ehemaligen polnischen Nachrichtensprecher und Redakteur Marcin Idziński.

Video-Blog: Ein kurzer Bericht von der Reise zu unserem ersten Zeitzeugen Marcin Idziński.

YouTube Video

Behind the scenes: Ein Interview mit Tomasz Walter-Zapart zur Entstehung der RFE Podcastreihe

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